logo Fürstpropst Clemens Wenzeslaus von Sachsen Schloss ob Ellwangen Ellwangen heute Pferdetage Basilika Staatsanwaltschaft Musikschule



Startseite














Pater Philipp Jeningen

Der Jesuitenpater Philipp Jeningen war ein Freund und ein Berater des Fürst-
propstes Johann Christoph IV.




























Ehemaliges Jesuitenkolleg

Zur Finanzierung dieses Kollegs und der Kirche setzte der Stiftsdkan Ignatius Desiderius von Peutingen den Jesuitenorden als Universalerben ein. Das sind 90 000 fl.



Schloss Ellwangen

Fürstpropst Franz Ludwig von der Pfalz renovierte das Schloss nach einem Brand











Landgericht

Im Jahre 1748 wurde ein neues Rathaus gebaut. Heute ist darin das Landgericht untergebracht.

Die Zeit der Absolutistischen Herrscher in Ellwangen und ihre barocke Prachtentfaltung

Absolutismus ist die Epoche zwischen dem Ende des 30 Jährigen Krieges im Jahre 1648 und der Französischen Revolution im Jahre 1789.

In der Zeit des Absolutismus wendeten alle Fürsten, gemäß dem damaligen Zeitgeist viel Geld auf, um sich durch verschwenderische Hofhaltung oder durch teuere Barockbauten zu repräsentieren. Absolutistischer Zeitgeist erforderte herrschaftliche Selbstdarstellung. In dieser Zeit erlebte die Kunst in der Stadt ihre reichste Blüte.

Zunächst wurde im Jahre 1652 die Kapelle auf dem Schönenberg erweitert. 1661erfolgte dann unter Fürstpropst Johann Christoph III. von Freyberg/Eisenberg die erste Barockisierung der Stiftskirche.

Am 14. September des Jahres 1681 war Pater Philipp Jeningen auf dem Schloss bei Fürstpropst Johann Christoph IV. Adelmann von Adelmannsfelden zu Gast. Plötzlich brach ein heftiges Gewitter aus. Die beiden Freunde sahen wie ein Haus der Stadt beim Jagsttor, vom Blitz getroffen, sofort in Flammen stand. Die Gefahr eines Stadtbrandes lag auf der Hand. Ohnmächtig sahen sie das in Flammen stehende Haus. Auf den Rat des Paters erflehten die beiden Männer in dieser aussichtslosen Situation die Hilfe der Heiligen Mutter Gottes. Der Fürstpropst gelobte eine große Marienwallfahrtskirche auf dem Schönenberg zu errichten, sollte die Stadt von dem drohenden Stadtbrand verschont bleiben. Den Bau der Kirche hatte man seither immer wieder verschoben, da das notwendige Geld fehlte. Nachdem das Haus verbrannt war erlosch das Feuer.

Daraufhin entstand zwischen den Jahren 1682 und 1685 eine barocke Marienwallfahrtskirche auf dem Schönenberg. Die schon vorhandene Kapelle mit dem Gnadenbild der Mutter Gottes wurde in dieser Kirche integriert. Die Architekten der Kirche berücksichtigten vor allem die Vorstellungen des Paters Philipp Jenningen. Die Kirche wurde das bestimmende Vorbild für oberschwäbische Kirchenbauten in der Barockzeit, vor allem für Obermarchtal, Weißenau und Weingarten, Birnau und St. Gallen.

Im Jahre 1688 folgte der Bau des Palais Adelmann und 1699 bis 1702 der Umbau des Spitals.

Die Fürstpropstei hatte im letzten Jahrhundert ihres Bestehens tatkräftige Herrscher, die dem Hochadel entstammten und hohe Ämter in Kirche und Reich innehatten; für sie war Ellwangen deshalb nur eine "Nebenpfründe". Deshalb waren sie auch fast nie in Ellwangen anwesend.

Kennzeichnend für diese Fürstpröpste war das Bestreben, die Fäden der Regierung auch während der Abwesenheit fest in der Hand zu halten. Die Heranbildung pflichtbewusster und zuverlässiger Beamter, der energische Kampf gegen die Mitregierung des Stiftskapitels und der organisatorische Ausbau der Stiftsexemtion stärkten ihre Macht.

Seit 1694 war Franz Ludwig von der Pfalz Fürstpropst in Ellwangen, er war der Schwager Kaiser Leopolds, Hochmeister des Deutschen Ordens, Bischof von Worms und Erzbischof und Kurfürst von Trier.

Im Jahre 1709 wurde die noch nicht geweihte Kirche auf dem Schönenberg vom Blitz getroffen und schwer beschädigt. Der Dachreiter stürzte durch das brennende Dach und bahnte dem Feuer so den Weg ins Innere der Kirche. Noch im gleichen Jahr begann man mit dem Wiederaufbau. Fürstpropst Franz Ludwig von Pfalz-Neuburg stiftete dazu 10000 fl. Er wollte der Kirche wieder eine prächtige Innenausstattung geben. Dazu schickte er mit Maximilian von Welsch einen der bedeutendsten Baumeister dieser Zeit nach Ellwangen. Der Ellwanger Stuckateur und Bildhauer Melchior Paulus verwirklichte den Entwurf der Stuckaturen. Unter anderem arbeiteten in Ellwangen noch der Münchner Maler Melchior Steidl, Kaspar Buchmüller, der Breslauer Hofmaler J. Classen und der Italienische Meister Antonio Bellucci und natürlich auch viele Ellwanger.

Meinungsverschiedenheiten mit dem zuständigen Bischof von Augsburg verzögerten die Weihe der Kirche bis ins Jahr 1729.

1717 wurde gegenüber der Marienkirche ein neues Stadtpfarrhaus errichtet. 1720 entstand auf der Ostseite der Stiftskirche der Amtssitz des Stiftskustors. Gleichzeitig begannen die Jesuiten auf der Westseite der Stiftskirche mit dem Bau des Jesuitenkollegs mit Gymnasium und einer eigenen Kirche. Der Stiftsdekan Ignatius Desiderius von Peutingen setzte zu diesem Zweck den Jesuitenorden zu seinem Universalerben ein. Das waren ca. 90 000 fl. Nach einem Schlossbrand ließ Fürstpropst Franz Ludwig von der Pfalz das Residenzschloss durch ein doppelläufige Treppenhaus erweitern und im Inneren mit Stuck und Fresken barock ausgestalten.

Der Kapuzinerorden wurde im 16. Jahrhundert gegründet. Er entstand durch eine Reformgruppe, die sich als Bettelorden auf den Heiligen Franz von Assisi berief. Kapuziner tragen auch heute noch eine grobe braune Wollkutte mit Kapuze und gehen in Sandalen. Ihren Lebensunterhalt erwarben sich die Kapuziner durch das einsammeln milder Gaben.

Im laufe des 17. Jahrhunderts waren in der Nachbarschaft Ellwangens Kapuzinerklöster entstanden. In der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts versuchten sie, auch in Ellwangen eine Niederlassung zu gründen. Die Jesuiten, die bereits in Ellwangen ein Kolleg mit Gymnasium betrieben waren verständlicherweise dagegen. Sie fürchteten die Konkurrenz der Kapuziner bei der Wallfahrt auf den Schönenberg. Auch die Weltgeistlichen befürchteten das Opfer der Bürger könnte vor allem den, in der Seelsorge wirkenden Bettelmönchen zugute kommen. Der Stadtrat und die Bürgerschaft standen der Niederlassung wohlwollend gegenüber.

Im Jahre 1728 erlaubte ihnen Fürstpropst Franz Ludwig von Pfalz-Neuburg schließlich, außerhalb der Residenzstadt Ellwangen ein „Klösterlein“ zu errichten. Die bairische Kapuzinerprovinz gab dafür 10880 .- fl..

Sein Nachfolger wurde Franz Georg von Schönborn. Er war zugleich auch Kurfürst und Erzbischof von Trier, Fürstabt von Prüm, und Fürstbischof von Worms. Fürstpropst Franz Georg hatte zu den Jesuiten ein eher gespanntes Verhältnis. Deshalb fühlte er sich den Kapuzinern näher als sein Vorgänger. Die Kapuzinermönche erfreuten sich beim Volk wachsender Beliebtheit, konnten aber wegen der Konkurrenz zu den Jesuiten, erst nach der Auflösung des Jesuitenordens durch den Papst im Jahre 1773, als Professoren am ehemaligen Jesuitengymnasium wirken.

In den Jahren 1733 und 34 entstanden die Kapellen am Wallfahrtsweg zum Schönenberg.

Eine künstlerisch schwierige Aufgabe war die Barockisierung des Inneren der Stiftskirche in den Jahren 1737 bis 1741. Eine größere Summe hatte Franz Ludwig von der Pfalz bei seinem Tode dafür hinterlassen. 35 000 fl. gab Fürstpropst Franz Georg von Schönborn dazu. Um zwei so verschiedene Baustiele wie Romanik und Barock zu verbinden, holte  er eine Gruppe oberitalienischer Künstler nach Ellwangen. Donato Riccardo Retti und Emanuel Pighini kamen als Baumeister und Stuckatoren. Diego Carlone erschuf die raumprägenden großen Figuren der Apostel und Evangelisten. Das Ergebnis dieser Arbeiten war eine Meisterleistung.  Alle Einzelheiten führen auf den dominierenden Hochaltar hin.

Im Jahre 1748 wurde am Marktplatz mit der Errichtung eines neuen Rathauses begonnen.

1753 wurde dann noch das Innere der Marienkirche barockisiert.

Dies sind nur die wichtigsten Bauvorhaben die realisiert wurden. In der Stadt entstanden noch viele weitere Gebäude die hier nicht aufgezählt wurden.

In den Jahren 1749 bis 1753 wurde das Spital nochmals erweitert und umgebaut. Um seine bischofsähnliche Stellung zu demonstrieren erbaute Franz Georg von Schönborn auf dem Schönenberg ein Priesterseminar. Für diesen Bau stiftete er nochmals 35000 fl. Die Fertigstellung dieses Baues erlebte er jedoch nicht mehr, denn er starb zu Anfang des Jahres 1756.

Alle diese Bauten förderten das Kunsthandwerk in der Stadt, Kunstschlosser, Kunstschreiner, Kunstmaler, Marmorierer, Vergolder, Goldschmiede, Instrumentenbauer, Uhrmacher,......... und so weiter.
 














































Wallfahrtskirche

Fürstpropst Johann Christoph IV. gelobte im Angesicht der Brandgefahr eine Marienwallfahrts-
kirche auf dem Schönenberg zu bauen





Ehemalige Jesuitenkirche

Die Ehemalige Kirche der Jesuiten ist heute die Stadtpfarrkirche der Evangelischen Kirchengemeinde Ellwangen





Jakobus der Ältere

Der Oberitalienische Bildhauer Diego Carlone erschuf die großen Figuren der Apostel und Evangelisten