Der
Bäcker Caspar
Pfitzer
Caspar Pfitzer
erwarb für seine neunköpfige Familie das Haus der wegen
Hexenwerks hingerichteten Familie Rinckh.
8 Monate später wurde sein Vater wegen Hexenwerks hingerichtet.
Jetzt glaubte auch Caspar Pfitzer nicht mehr an die Unvoreingenommenheit
des Fürstpropstes Johann
Christoph von Westerstetten und seines
Kanzlers Karl Kibler.
Im Dezember des Jahres 1612 saß dann auch Caspar Pfitzer im
Gefängnis. Unter der Folter hatten andere Hexen ausgesagt, sie
hätten ihn mit Unholden tanzen sehen.
Auch der Zauberer Caspar Pfitzer bekannte
alle Untaten, die man von ihm hören wollte. Er habe Gott und allen Heiligen abgeschworen.
Teuflisch taufen hätte er sich lassen. Die Heilige Hostie hätte
er aus dem Mund genommen und hineingestupft bis Blut herausgelaufen
sei. Tote Kinder habe er ausgegraben, gebraten und gegessen. Rindviecher
habe er vergiftet.
Das Signum
Diaboli, das Teufelszeichen
wurde auf seinem Rücken
gefunden.
Kanzler Carl Kibler und sein Erfüllungsgehilfe, der Hofmeister
Arnold von Wolffen glaubten nicht daran, das alle, der Hexerei angeklagten
Menschen, solche Untaten begangen hatten. Dennoch wurden sie als
Hinrichtungsbegründung vor der Bevölkerung verwendet.
Kurz nach Weihnachten, in der Nacht vom 26. auf den 27. Dezember
1612 gelang Caspar Pfitzer die Flucht.
Wer weiß, zu was der Entflohene alles
fähig
war. Er hatte ja schreckliche Untaten zugegeben. Vielleicht fuhr
er auf einer Ofengabel zum Blocksberg aus, oder vergiftete aus
Rache das Vieh. Zu welchen Hexereien er sonst noch in der Lage
war?
Solche Überlegungen spielten für den Hexenrat keine
Rolle. Am ehesten kam für Carl Kibler eine Flucht zu dem kleinen
Dorf Fachsenfeld in frage. Dort lebte Caspar Pfitzers Schwester.
Fachsenfeld lag nicht mehr im Gebiet der Fürstpropstei, sondern
gehörte zum Eigentum des Churfürsten von der Pfalz. Deshalb
hatte der Fürstpropst dort keinen Einfluss.
Die Räte des Fürstpropstes
stellten sofort einen Auslieferungsantrag. Sie hatten jedoch keinen
Erfolg damit.
Nach der Hinrichtung seiner Frau
Sabina versuchte Caspar Pfitzer Kontakt zu seinen Kindern aufzunehmen,
mehrere seiner Briefe wurden von fürstpröpstlichen Beamten
abgefangen. |