Johann Christoph ist am 6. Januar 1563 auf Schloss Wasseralfingen
zur Welt gekommen. 1637 ist er in Eichstätt gestorben. Er
war zwischen 1603 und 1613 Fürstpropst in Ellwangen und anschließend
bis zu seinem Tod Bischof in Eichstätt.
Johann Christoph war der Sohn von Wolfgang Rudolf von Westerstetten
zu Altenberg und von Ursula von
Riedheim zu Wasseralfingen. Die Familie gehörte einem
schwäbischen Ministerialengeschlecht an. Er war von 1603 bis
1613 Fürstpropst von Ellwangen. Er war der Initiator der zweiten
Hexenverfolgungswelle in Ellwangen.
Im Jahre 1575 wurde Johann Christoph von Westerstetten mit
nur 12 Jahren Kanoniker des Chorherrenstifts Ellwangen. Er studierte
ab diesem Jahr an der Universität
Dillingen, 1581 an der Universität
Ingolstadt, 1584 an der Universität Dôle.
Im Jahre 1589 wurde Johann Christoph von Westerstetten,
der spätere Fürstpropst, Mitglied des Domkapitels von
Eichstätt. Im selben Jahr wurde er in Augsburg zum Priester
geweiht.
Ab 1592 bis zum Jahre 1602 war Johann Christoph von Westerstetten
in Eichstätt Kapitelsdekan des Domkapitels.
Johann Christoph I. von Westerstetten war ein sehr ehrgeiziger,
tatkräftiger junger Fürstpropst. Er ließ in Abtsgmünd
einen Schmelzofen und einen Eisenhammer errichten und in Oberkochen
eine Papierfabrik bauen. Die mittelalterliche Burg über der
Stadt wurde auf seine Veranlassung, zu einem herrschaftlichen,
einem Fürstpropst würdigen, Repräsentationsschloss im Stiele der Renaissance umgewandelt und erweitert. Im Jahre 1609
trat er als einer der Ersten der neugegründeten katholischen
Liga bei. Fürstpropst Johann Christoph I. von Westerstetten
soll ein sehr freundlicher und charismatischer Fürstpropst
gewesen sein.
Seit Petrus
Canisius in der Amtszeit des Propstes Otto
von Waldburg zu Besuch in Ellwangen war, gab es eine Missionsstation
für Jesuiten in Ellwangen. Ab dem Jahre 1611, also seit der
Amtszeit Johann Christoph I. war diese Missionsstation dauernd
besetzt.
Während seiner Amtszeit war Jahann Christoph von Westerstetten
auch verantwortlich für den Tod von über 300 Menschen
die zwischen April 1611 und seinem Verzicht auf die Fürstprobstei
im März des Jahres 1613 wegen Hexerei hingerichtet wurden.
In seiner Amtszeit begann die zweite Hexenverfolgungswelle in Ellwangen,
die meisten Opfer wurden während seiner Regierungszeit hingerichtet.
Gegen Ende des Jahres 1611 übernahmen die Jesuiten
auf Veranlassung des Fürstpropstes die seelsorgerliche Betreuung
der wegen Hexerei zum Tode verurteilten. Bis dahin wurde diese
Aufgabe auch von Ortsgeistlichen wahrgenommen.
Im Dezember des Jahres 1612 wurde Johann Christoph von Westerstetten
durch die Kapitulare des Domkapitels von Eichstätt zum Bischof
von Eichstätt gewählt. Auch dort starben in seiner Regierungszeit
viele Menschen den Hexentod. Johann Christoph von Westerstetten starb
am 28. Juli 1637 als Bischof in Eichstätt. |