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Reliquien
dieser
Heiligen kamen in den ersten Jahren des Bestehens
des Klosters aus Langres nach
Ellwangen.
Der heilige Benignus
Der
Legende nach stammte der heilige Benignus aus Kleinasien und war
ein Schüler des Bischofs Polykarp
von Smyrna. Er missionierte
in Gallien und starb in Dijon als Märtyrer unter Kaiser Marc
Aurel. Über
seinem Grab wurden im 6. Jahrhundert Basilika und Kloster Saint-Bénigne
errichtet. Der heilige Benignus wurde als Missionar von Burgund angesehen.
Sein Gedenktag ist der 1. November. Er gehört
zu den Ellwanger Stiftsheiligen. Reliquien von ihm wurden bei
der Gründung des
Klosters Ellwangen von der Abtei St. Benigne in Dijon nach Ellwangen übertragen.
Die
heiligen Eleusippus,
Meleusippus, Speusippus, die heilige Leonilla,
die heilige Junilla, der heilige Neon und der heilige Turbon
Eleusippus,
Meleusippus und Speusippus sind die Ellwanger Pferdeheiligen. Die
heiligen Drillinge lebten nach der Legende um 170 nach Christi
Geburt. Der kirchlicher Feiertag der Drillinge und ihrer vier Folgemärtyrer
ist der 16./17. Januar. Eleusippus, Meleusippus und Speusippus
stammten aus Kappadokien.
Sie waren auf einem kaiserlichen Hofgut als Pferdepfleger und
Zureiter tätig. Durch die Heilige Leonilla wurden die
heiligen Drillinge zum Christentum bekehrt. Nach der grichischen
Legende erlitten sie unter Kaiser Marc
Aurel das Martyrium.
Im Gefolge der heiligen Drillinge soll sich die heilige
Junilla zu Christus bekannt haben. Sie erlitt mit den Drillingen
und der heiligen Leonilla das Martyrium. Der
Notar Neon, der ihre Leiden in einer hagiographischen Schrift
beschrieb, wie auch der Notar Turbon starben ebenso als Märtyrer
im 2. Jahrhundert bei der Verfolgung unter Kaiser Mark Aurel.
Der in Kleinasien weit verbreitete Kult der heiligen
Drillinge und ihrer vier Folgemärtyrer kam durch die
griechischen Bevölkerungsteile
im 5. Jahrhundert nach Gallien und
dort rhoneaufwärts bis Langres.
In der Regierungszeit des oströmischen Kaisers
Zenon wurden ihre Reliquien um das Jahr 490 nach Langres
in die Kathedrale Saint-Mammès überführt.
Im Laufe der Jahrhunderte wurde ihr Leiden in
der Legendenbildung nach Burgund verlegt. Seit dem 6.
Jh. gibt die lateinische. Tradition, insbesondere der
Hagiograph Warnaharius, die Drillinge als Märtyrer
von Langres in Frankreich aus.
Im Zuge der Klostergründung im Virngrundwald durch
den Bischof von Langres sind Reliquien der Heiligen im 8. Jahrhundert
nach Ellwangen gekommen. Die heiligen Drillinge und die heiligen
Leonilla, Junilla, Turbon und Neon gehörten zu den Ellwanger
Stiftsheiligen. Abt Winithar von Ellwangen übergab
auf Bitten des Abtes Ramwolt, Reliquien der heiligen Drillinge
an das Kloster St. Emmeram in Regensburg.
Im 8. Jahrhundert gab es noch immer heidnische Götter
denen die Kirche Festtage ihrer Heiligen entgegensetzte.
Im Zusammenhang mit der Segnung der Pferde am 17. Januar,
dem Gedenktag der heiligen Märtyrer Eleusippus,
Meleusippus und Speusippus entstand im Frühmittelalter der Kalte
Markt in Ellwangen. Der heutige Kalte Markt der sich
aus einem mittelalterlichen Pferdemarkt entwickelte,
findet jedes Jahr in der zweiten Januarwoche statt. Die
Bindung des Kalten Marktes an die heiligen Drillinge
Eleusippus, Meleusippus und Speusippus blieb bis heute
erhalten. |
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Fresko in der Basilika
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