Maria
Ostertag,
Maria Ostertagin war zu Beginn der zweiten Hexenverfolgungswelle
im Jahre 1611 14-Jahre alt. Sie war besonders gut befreundet mit
ihrer Base Margaretha obwohl diese einige Jahre älter war.
Nachdem Maria die Hinrichtung von weit über hundert Frauen
und Männern erlebt hatte, wurde ihre Tante Ursula im Januar
1612 und ihre beste Freundin Margaretha im Februar 1612 hingerichtet.
Im Juli des Jahres 1613 zeigte sich die 16-jährige
Maria Ostertagin selbst wegen Hexerei an. Sie könne die Nachstellungen
des Teufels nicht länger ertragen. Sie hatte das „Signum
Diaboli“, das Teufelszeichen an ihrer rechten Axel gefunden.
Unter Tränen bekannte sie, dass sie sich von ihrer Base und
besten Freundin Margaretha in das abscheuliche Laster der Hexerei
habe verführen lassen. Sie sei mit einem bösen Geist verkuppelt worden. Mit diesem habe sie Unzucht
getrieben. Sie hätte
Gott und allen Heiligen abgeschworen und sich teuflisch taufen
lassen. Sie hätte sich auf ewig dem Teufel mit ihrem eigenen
Blut verschrieben.
Zusammen mit ihrer Base hätte sie das heilige Sakrament
auf ganz „erschröckliche“ Weise verunehrt. Sie
hätten gemeinsam Kinder auf dem St. Wolfgangs-Friedhof ausgegraben.
Sie wurde durch die mitfühlende Güte des Fürstpropstes
dazu begnadigt mit dem Schwert hingerichtet zu werden. Ihr toter Körper
sollte nicht, wie bei den anderen Hexen verbrannt, sondern auf dem
St. Wolfgangs-Friedhof begraben werden. |